Trauer ist eine natürliche Reaktion auf das Erleben eines Verlusts
Dein Verlust ist groß. Egal, ob du um einen geliebten Menschen trauerst oder du gerade eine sehr schwierige Zeit durchlebst: Du stehst mitten in diesem Sturm aus Gefühlen. Ohne Schutz. Völlig ausgeliefert.
Du fragst dich vielleicht: „Warum tut es so weh? Warum kann ich nicht mehr klar denken? Was ist Trauer überhaupt?“ Und die größte Frage von allen: „Wird es jemals besser?“
Trauer überwältigt, weil sie alles in uns berührt. Sie ist ein mehrdimensionales Phänomen. Sie betrifft unser Herz, unseren Kopf und unsere Seele. Sie trifft uns psychisch und körperlich. Doch Trauer hat einen Sinn – auch wenn es sich jetzt nicht so anfühlen mag. Sie ist notwendig, um Abschied, Trennung und Ablösung zu bewältigen und wieder Halt zu finden. Trauer ist wichtig, um neue Kraft zu schöpfen.
Trauer tut so weh, weil sie so viel Liebe in sich trägt
Trauer fühlt sich an, als würde dir der Boden unter den Füßen weggezogen. Du hast das Gefühl, dass der Schmerz nie enden wird. Du fühlst dich zerrissen, als wäre ein Teil von dir mitgestorben. Aber weißt du, warum das so ist? Trauer ist der Beweis dafür, dass du geliebt hast. Je tiefer die Verbindung, desto größer der Schmerz. Und das ist nicht falsch, sondern menschlich. Und auch ein klein wenig tröstlich, oder?
Was bedeutet Trauer?
- Du verlierst mehr als nur eine Person: Vielleicht hast du auch Sicherheit, Rituale oder einen Lebensplan verloren. Diese unsichtbaren Verluste wiegen oft schwerer, als wir denken.
- Trauer zwingt dich, innezuhalten: Sie lässt dich fühlen, was du vielleicht am liebsten verdrängen würdest. Das ist schwer – und heilsam zugleich.
- Dein Körper trauert mit: Müdigkeit, Schlaflosigkeit und sogar Schmerzen sind oft Begleiter der Trauer. Es ist normal, wenn du dich so fühlst.
Was hilft, Trauer zu verarbeiten? Erste Schritte, die dir helfen können
Du fragst dich vielleicht: „Wie kann ich Trauer verarbeiten? Wie soll ich diesen Schmerz jemals bewältigen?“ Trauer lässt sich nicht einfach abschalten, aber es gibt Dinge, die dir jetzt helfen können:
- Lass deine Gefühle zu:
Ja, sie sind heftig. Aber jedes Gefühl, dass du verdrängst, kommt später umso heftiger zurück. Weinen, schreien, wütend sein – alles darf da sein! Frag dich: „Was fühle ich gerade wirklich?“ Und gibt es vielleicht sogar ein Gefühl hinter dem Gefühl? - Nimm bewusst Abschied:
Gestalte deinen Abschied so, wie es für dich stimmig ist. Ein Brief, ein Fotoalbum, eine stille Gedenkminute – das alles kann dir helfen, deinen Verlust zu begreifen. Wenn du magst, binde Freunde und Familie des Verstorbenen ein und bitte sie ein Foto oder eine Erinnerung in ein Album zu schreiben. Das schafft Verbindung und Trost zugleich! - Sprich mit anderen:
Vielleicht mit Menschen, die den Verstorbenen gekannt haben. Oder mit Freunden, denen du vertraust. Schau dich um, ob es in deiner Stadt eine Trauergruppe oder ein Trauercafé gibt, oder recherchiere nach Online-Trauergruppen. Reden hilft, dich weniger allein zu fühlen. - Halte die Verbindung:
Redest du manchmal mit der verstorbenen Person? Schreibst du ihr Briefe? Diese „Gespräche“ können dir helfen, das Gefühl von Nähe aufrechtzuerhalten. - Sorge für dich und deinen Körper:
Frische Luft, ein kurzer Spaziergang, ein warmes Bad. Kleine Dinge helfen deinem Körper, sich zu beruhigen.
Körperliche Symptome während der Trauer verstehen
Du fühlst dich gerade erschöpft, gereizt oder einfach nur „neben der Spur“? Du hast keinen Antrieb, keine Kraft und kannst dich auf nichts mehr richtig konzentrieren?
Trauer ist nicht nur eine emotionale, sondern auch eine körperliche Herausforderung. Dein Körper arbeitet auf Hochtouren, um mit diesem Ausnahmezustand umzugehen.
Trauer ist Stress für den Körper
In der Trauer schüttet dein Körper vermehrt Stresshormone wie Cortisol aus. Kurzfristig hilft Stress, schwierige Situationen zu überstehen. Dauerstress hingegen, wie es bei Trauer der Fall ist, kann dich auslaugen.
Die Folge:
- Müdigkeit und Erschöpfung: Dein Körper braucht mehr Energie, um mit den Gefühlen und der Verarbeitung klarzukommen.
- Konzentrationsprobleme: Stresshormone können deine Aufmerksamkeit beeinträchtigen.
- Reizbarkeit: Dein Nervensystem ist überfordert und reagiert empfindlicher auf äußere Einflüsse.
- Schlafstörungen: Viele Menschen schlafen in der Trauer schlechter oder wachen nachts auf.
Das Wichtigste, was du jetzt tun kannst: Sei liebevoll mit dir selbst. Dein Körper zeigt dir, dass er Ruhe, Fürsorge und einen Ausgleich braucht.
Was dir helfen kann, deinen Körper zu beruhigen
Hier sind ein paar Dinge, die dir helfen können, deinen Körper in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen:
- Sanfte Bewegung: Ein Spaziergang an der frischen Luft oder leichte Yoga-Übungen können dir helfen, Stresshormone abzubauen.
- Bewusste Pausen: Gönn dir regelmäßig kleine Auszeiten – auch wenn es nur 10 Minuten sind, in denen du bewusst atmest oder einfach gar nichts tust.
- Gute Ernährung: Achte darauf, dass du deinen Körper mit nährstoffreicher Nahrung unterstützt. Die Trauer raubt dir vielleicht gerade den Appetit, aber dein Körper braucht jetzt Kraft und Energie.
- Entspannungsrituale: Geführte Meditationen, ein Buch lesen oder ein warmes Schaumbad können dabei helfen, dein Nervensystem zu beruhigen.
Du musst nicht alles auf einmal umsetzen – kleine Schritte reichen. Dein Körper wird es dir danken.
Was du jetzt über Trauer weißt: Trauer ist individuell, so wie du!
Vielleicht fühlst du dich gerade überfordert, als würdest du einfach nicht „funktionieren“. Und vielleicht bekommst du auch von außen den Druck, wieder so zu sein wie vorher. Aber weißt du was? Es gibt keinen festen Plan für Trauer. Kein „richtig“ oder „falsch“. Es gibt keine Deadline.
Trauer hat keine festen Regeln!
Trauer ist individuell. Es gibt nur dich, deinen Weg und die Zeit, die du brauchst.
Du hast jetzt verstanden, dass Trauer viele Facetten hat: Sie betrifft deinen Körper, deinen Geist und deine Seele. Sie zeigt dir, wie tief du geliebt hast, und gibt dir die Möglichkeit, mit deinem Verlust umzugehen.
Du weißt, dass Trauer kein Zeichen von Schwäche ist. Sie hilft dir, Abschied zu nehmen, deine Gefühle zu ordnen und langsam wieder Kraft zu finden.
Du darfst dir Zeit nehmen. Du darfst fühlen, weinen und wütend sein.
Und du darfst dir Unterstützung holen, wenn du dich allein fühlst oder deine Trauer dich schlichtweg überfordert.
Professionelle Hilfe: Gemeinsam finden wir deinen Weg durch die Trauer
Hast du das Gefühl, dass die Trauer dich zu sehr einnimmt und du keinen Ausweg findest? Dass sie deinen Alltag beeinträchtigt und du die einfachsten Dinge nicht mehr hinbekommst? Fühlst du dich allein gelassen und hast das Gefühl, für alle anderen dreht sich die Welt weiter, nur für dich nicht?
Du musst deine Trauer nicht allein bewältigen. Ich bin für dich da – mit Raum für deine Gefühle, mit einem offenen Ohr und mit einfühlsamen Methoden, die dir helfen, deine Trauer zu verstehen und Wege zur Akzeptanz zu finden. Schritt für Schritt findest du zurück in deinen Alltag, der wahrscheinlich nicht mehr so ist wie vorher und dir (trotzdem) wieder Freude bereitet.
Gemeinsam finden wir heraus, was dir in deiner Trauer guttut.
Auf meiner Homepage https://www.gefuehlskarussell.com erfährst du mehr über meine Begleitung und meine Angebote.
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Ich hoffe, dieser Artikel hat dir geholfen, Trauer ein bisschen besser zu verstehen.
Wenn du möchtest, hinterlasse mir gerne einen Kommentar: Was hast du für dich mitgenommen? Gibt es etwas, das dir noch gefehlt hat? Ich freue mich sehr über dein Feedback und den Austausch mit dir.
2 Antworten zu „Was ist Trauer? Bedeutung, Ursachen und wie du Trauer verarbeiten kannst“
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Sehr einfühlsam geschrieben! Solche Worte hätte ich vor 10 Jahren gebraucht, als meine Schwester gestorben ist….
Liebe Grüße
Beate-
Christine
Danke, liebe Beate. Oh ja, das kann ich sehr gut verstehen, ich habe meine Schwester erst kürzlich verloren.
Aber ich freue mich, wenn meine Zeilen ein wenig Hilfe bieten und du den Blog weiterempfiehlst 🙏
Beste Grüße, Christine
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